Nachweise nach EN 1992-1-1 (EC 2)
Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton und Spannbetontragwerken Teil 1-1
Das Programmsystem InfoCAD führt die Tragfähigkeits- und Gebrauchstauglichkeitsnachweise für beliebige ebene und räumlich beanspruchte Stab- und Flächentragwerke. Dabei können Bauteile ohne Vorspannung sowie vorgespannte Bauteile mit nachträglichem Verbund, ohne Verbund, mit externer Vorspannung und in Mischbauweise untersucht werden.
Die Nachweise sind anwendbar für Hoch- und Ingenieurbauwerke unter Berücksichtigung folgender Normen:
- EN 1992-1-1 als Basisdokument
- ÖNORM EN 1992-1-1 mit Nationalem Anhang Österreich
- DIN EN 1992-1-1 mit Nationalem Anhang Deutschland
- SS EN 1992-1-1 mit Nationalem Anhang Schweden
- BS EN 1992-1-1 mit Nationalem Anhang Großbritannien
Einwirkungen, Bemessungssituationen
Die Lastfälle werden vom Anwender lediglich den Einwirkungen nach EN 1991-1 zugeordnet. Das Programm bildet daraus unter Berücksichtigung der Sicherheits- und Kombinationsbeiwerte automatisch die maßgeblichen Bemessungswerte für die Grenzzustände der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit. Für jede Kombination können verschiedene Bemessungssituationen in den Bau- und Endzuständen definiert werden. Im Nachweis ist das Extremum aus allen Kombinationen und Situationen maßgebend. Optional können die Nachweise auch für alle möglichen Schnittkraftkombinationen durchgeführt werden.
Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit
- Mindestbewehrung gegen Versagen ohne Ankündigung
- Biegung mit oder ohne Normalkraft und Normalkraft allein
- Querkraft unter Berücksichtigung des Mindestbewehrungsgrades
- Reine Torsion und Torsion mit Querkraft
- Nachweis gegen Durchstanzen
- Nachweis gegen Ermüdung für Beton, Biege-, Querkraft- und Torsionsbewehrung sowie für Spannglieder
Nachweise im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit
- Begrenzung der Betondruckspannungen
- Begrenzung der Betonstahlspannungen
- Begrenzung der Spannstahlspannungen
- Mindestbewehrung für die Begrenzung der Rissbreite
- Begrenzung der Rissbreite durch direkte Berechnung
- Nachweis der Dekompression
- Begrenzung der Verformungen
Grenzzustand der Tragfähigkeit
Die Auslegung der Bewehrungen erfolgt nach Nachweisen getrennt für die abgebildeten Bemessungssituationen. Diese wird für jede Schnittkraftkombination einzeln ermittelt. Das endgültige Resultat ergibt sich aus dem Extremwert aller berechneten Bewehrungen.
Gebrauchstauglichkeit
Die Nachweise erfolgen bei Bedarf im Zustand II unter Berücksichtigung der ermittelten maximalen Bewehrung. Zur Einhaltung der geforderten Rissbreite wird die Mindestbewehrung gegebenenfalls erhöht.
Nachweissituationen
In der nachfolgenden Tabelle ist die Verwendung der Situationen in den verschiedenen Nachweisen dargestellt. Die Ziffern verweisen auf die Kapitel der EN 1992-1-1.
Situation | Tragfähigkeit | Kapitel |
Ständig&vorüberg. Außergewöhnlich Erdbeben |
Längsbewehrung Querbewehrung Torsionsbewehrung |
6.1 6.2 6.3 |
Charakteristisch (selten) |
Robustheitsbewehrung (in Anlehnung an EN 1992-2:2005, 6.1(110)) |
9.2.1.1 |
Häufig | Ermüdung vereinfacht | 6.8.6(2) |
Ermüdung | Beton Betonstahl Spannstahl |
6.8.6(1) 6.8.4 6.8.4 |
Situation | Gebrauchstauglichkeit | Kapitel |
Charakteristisch (selten) |
Betondruckspannungen Betonstahlspannungen Spannstahlspannungen Rissbreite, Vorsp. mit sof. Verbund |
7.2(2) 7.2(5) 7.2(5) 7.3.1DE |
Häufig | Dekompression, Klasse XD1-XS3 Rissbreite, Vorsp. mit Verbund |
7.3.1 7.3.1 |
Quasi-Ständig | Betondruckspannungen Spannstahlspannungen Dekompression, Klasse XC2-XC4 Rissbreite, Stahlbeton & Vorsp. o. Verbund Verformungen |
7.2(2) 7.2(5)DE 7.3.1 7.3.1 7.4 |
Ergebnisse
Die ermittelte Bewehrung kann sowohl graphisch (Höhenlinien, Farbverlauf, Schnittdarstellung oder numerisch) als auch tabellarisch ausgegeben werden. Wahlweise erfolgt dies für einzelne Nachweise oder die Gesamtbewehrung. In einem ausführlichen Protokoll werden die Nachweise dokumentiert.