Nachweise nach EN 1993-1-1 (EC 3)
Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten - Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau
Die Stahlbaunachweise nach EN 1993-1-1 sind für polygonale Stabquerschnitte der Materialgüten S235 bis S500 nach EN 1993-1-1, Tabelle 3.1 sowie für Stahl mit freier Definition der Materialeigenschaften anwendbar.
Die Nachweise sind anwendbar für Hoch- und Ingenieurbauwerke unter Berücksichtigung der folgenden Normen:
- EN 1993-1-1 als Basisdokument
- ÖNORM EN 1993-1-1 mit Nationalem Anhang Österreich
- DIN EN 1993-1-1 mit Nationalem Anhang Deutschland
- SS EN 1993-1-1 mit Nationalem Anhang Schweden
- BS EN 1993-1-1 mit Nationalem Anhang Großbritannien
Einwirkungen, Bemessungssituationen
Die Nachweise erfolgen im Nachlauf zur statischen Berechnung. Dazu werden die berechneten Lastfälle den Einwirkungen nach EN 1991, Teil 1, zugeordnet. In den gewünschten Nachweissituationen ermittelt das Programm unter Berücksichtigung der Sicherheits- und Kombinationsbeiwerte nach EN 1990 automatisch die maßgeblichen Bemessungsschnittgrößen.
Klassifizierung der Querschnitte
Für jeden Schnittkraftsatz wird automatisch die Querschnittsklasse nach EN 1993-1-1, Kapitel 5.5, ermittelt.
Dazu wird die Spannungsverteilung für die gleichzeitige Beanspruchung aus zweiachsiger Biegung mit Normalkraft in der Mittellinie der Querschnittsteile betrachtet.
Ein Querschnitt wird generell durch die ungünstigste Klasse seiner druckbeanspruchten Querschnittsteile klassifiziert.
Nachweise der Querschnittstragfähigkeit
Die elastische Querschnittstragfähigkeit wird für alle Querschnitte der Klassen 1 bis 4 untersucht. Querschnitte der Klasse 4 sind wie Klasse 3 nachweisbar, wenn das c/t-Verhältnis die mit dem Faktor nach Kapitel 5.5.2(9) erhöhten Grenzwerte für Klasse 3 nicht überschreitet. Anderenfalls wird der Nachweis mit effektiven Querschnittswerten nach EN 1993-1-5, Kapitel 4.3, geführt.
Die plastische Querschnittstragfähigkeit wird gemäß Benutzerauswahl für alle Querschnitte der Klassen 1 und 2 untersucht, sofern für den betrachteten Schnittkraftsatz die elastische Querschnittstragfähigkeit überschritten wird.
Ausnutzung, Ergebnisse
Die Ausnutzung ist das Verhältnis zwischen der Beanspruchung Ed und der elastischen oder plastischen Beanspruchbarkeit Rd eines Querschnitts.
Das Programm stellt folgende Ergebnisse zur Verfügung:
- Ausnutzung der Stäbe für jede einzelne Nachweissituation.
- Maximale Ausnutzung der Stäbe aus allen Nachweissituationen.
- Maximale Ausnutzung der Querschnitte aus allen Nachweissituationen.
Zusätzlich werden für alle Nachweissituationen die extremalen Bemessungswerte der Schnittgrößen, Auflagerreaktionen, Deformationen, Bodenpressungen und Spannungen gespeichert. Das ausführliche Protokoll gibt darüberhinaus für jeden Berechnungsort die maßgebenden Kombinationsschnittgrößen aller Bemessungssituationen aus.