Spannbetonträger im Zustand II
Nachrechnung eines Großversuches der BASt
In diesem Beispiel wurde ein Großversuch nachgerechnet, der im Rahmen eines Forschungsvorhabens der BASt an der TU Dortmund an einem im nachträglichen Verbund vorgespannten Zweifeldträger DLT1 durchgeführt wurde (Maurer, et al., 2015).
Als Berechnungsmodell wurde ein Flächentragwerk (Netzweite 5 cm) aus Beton (C35/45 nach DIN 1045-1) mit Stäben aus Stahl für die Längs- und Bügelbewehrung gewählt. Beim Betonverhalten in der Zugzone wurde von Entfestigung mit einer Restzugfestigkeit von 0,1·fctm ausgegangen.
Der Spannstrang wird vom Programm im Rahmen der Lastfallberechnung automatisch in die Elementsteifigkeitsmatrizen der Flächenelemente eingebaut.
Bis zu einer Pressenkraft von ca. 700 kN verhält sich der Versuch nachgiebiger als die Vergleichsberechnungen. Über 700 kN zeigt sich, auf Grund der Rissbildung, ein etwa parallel zu den Versuchsergebnissen ansteigender Verlauf der Last-Verschiebungs-Kurven. Die Resultate weisen eine gute Übereinstimmung mit dem Versuch auf. Abweichungen können unter anderem mit der Verwendung von Normkennwerten für den Beton erklärt werden. Insbesondere ist der E-Modul des Betons sowie die Vorspannung zum Zeitpunkt des Versuchs nicht genau bekannt.